Fördermittelstopp, Ländlicher Raum und Regulierungswut – Verbandstag der Wohnungswirtschaft

Fördermittelstopp, Ländlicher Raum und Regulierungswut – Verbandstag der Wohnungswirtschaft

Dialog mit Landesregierung beim Fördermittelstopp im Gange +++ “Offensive Ländlicher Raum” statt Regulierung nötig +++ Thüringer Preis der Wohnungswirtschaft

Erfurt. Bezahlbares Wohnen ist nach Einschätzung des Verbandsdirektors des Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V. überall in Thüringen möglich. Jedoch müssen gerade in Jena und Erfurt sowie im ländlichen Raum die bedarfsgerechten Anpassungen von Wohnraum und bei teurem Neubau auch bezahlbare Mieten für niedrige Einkommen erreicht werden.

Dazu bedarf es dringend der von der Landesregierung versprochenen Fördermittel für den sozialen Wohnungsbau. Nach dem verkündeten Aus für die avisierten Programme mussten Wohnungsgenossenschaften und kommunale Wohnungsunternehmen Bauplanungen stoppen, Ausschreibungen aufheben und Projekte beerdigen.

Verbandsdirektor Emrich begrüßt vor diesem Hintergrund die neuen Signale aus der Landesregierung: „Staatsminister Hoff hat Kommunikationsprobleme eingeräumt. Wir gehen davon aus, dass die Landesregierung nun ihre ursprünglichen Zusagen für die Fördermittel einhält. Gemeinsam an einem Tisch lassen sich die Zukunftsaufgaben am besten lösen.“

Frank Emrich warnt jedoch davor, die Zuschusskomponente aus den Programmen zu entfernen: „Eine Reduzierung der Zuschusskomponente träfe die Errichtung barrierearmer Wohnungen – ein Kernbedarf für die alternde Thüringer Bevölkerung und die Wohnqualität generell.“

Vor allem im ländlichen Raum hat die Barrierereduzierung in Wohnungen oberste Priorität. Gerade hier verzeichnen die Wohnungsunternehmen nur geringe Mieteinnahmen, aus denen keine Investitionen für modernen, nachfragegerechten Wohnraum gestemmt werden können. Dies verstärkt die Abwanderung in die Städte, wo sich der Druck entsprechend erhöht.

Die Wohnungswirtschaft allein kann den ländlichen Raum nicht stabilisieren. Verbandsdirektor Emrich fordert deshalb: „Wir brauchen eine gebündelte “Offensive Ländlicher Raum”. Die bisherigen Einzelmaßnahmen müssen koordiniert und in eine proaktive Politik überführt werden. Wir benötigen Angebote im ländlichen Raum, statt mit Angebotsreduzierung auf Abwanderung zu reagieren und die Abwärtsspirale zu verstärken.“

Auf dem Verbandstag wurde u.a. auch über die negativen Auswirkungen von Kappungsgrenzen und Mietpreisbremse, die Baukostentreiber Grundsteuer und Grunderwerbsteuer und die steigenden Kosten für die Übernahmen staatlicher sozialer Aufgaben durch die Wohnungsunternehmen diskutiert.

Traditionell wurde der Thüringer Preis der Wohnungswirtschaft in der Kategorie „WohnRäume“ ausgelobt. Hier werden nachahmungswürdige Gebäude prämiert, die wegweisende Lösungen für bezahlbares Wohnen, Anpassung an den Klimawandel und Stadtentwicklung liefern.

www.thueringer-preis-der-wohnungswirtschaft.de

 

Im Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e. V. (vtw) haben sich 219 Mitgliedsunternehmen, darunter 178 Wohnungsunternehmen, zusammengeschlossen. Nahezu jeder zweite Mieter in Thüringen wohnt bei einem Mitgliedsunternehmen des vtw. Seit 1990 investierten vtw-Mitglieder über 13 Milliarden Euro überwiegend in den Wohnungsbestand. Gemeinsam bewirtschaften sie fast 265.000 Wohnungen.

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