Graue Wohnungsnot könnte mit Wiederauflage des erfolgreichen Förderprogramms zur Barrierereduzierung abgemildert werden

Pestel-Institut untersucht altersgerechtes Wohnen +++ Ergebnisse nicht überraschend, aber dennoch alarmierend +++ Verband fordert Neuauflage von Thür-BarR +++

Auf die Alterung der Gesellschaft ist der deutsche Wohnungsmarkt nur unzureichend vorbereitet, warnt Matthias Günther, Leiter des Hannoveraner Pestel-Instituts, welches im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) die Entwicklung des altersgerechten Wohnens untersucht hat. Die Studie ist noch unveröffentlicht, schlägt aber bereits in der Presse große Wellen.

Matthias Günther spricht von einer „unvertretbar großen ‚Baulücke‘ bei den altersgerechten Wohnungen“. Deutschlandweit würden bereits rund 2,8 Millionen Seniorenhaushalte eine altersgerechte Wohnung benötigen, aber es gebe aktuell nur 600.000. Und die als „graue Wohnungsnot“ bezeichnete Entwicklung wird sich beschleunigen: Bis zum Jahr 2040 würden mindestens 3,3 Millionen altersgerechte Wohnungen benötigt.

Bis 2020 gewährte der Freistaat Thüringen Zuschüsse für Maßnahmen der Barrierereduzierung und für den barrierefreien Umbau in bestehenden Miet- und Genossenschaftswohnungen. Mit vorbildlichen 10.000 Euro pro Wohnung und insgesamt 30 Millionen Euro wurden so in mehreren Tausend Thüringer Wohnungen Barrieren reduziert. Leider wurde das Programm trotz großer Erfolge vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft nicht weitergeführt.

Frank Emrich, Direktor Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V. dazu: „Eine Neuauflage dieses Programms ist notwendig, weil das Thür-BarR in der Fläche und damit vor allem im ländlichen Raum wirkt. Es unterstützt die Thüringer Wohnungsunternehmen besonders bei kleinteiligeren Maßnahmen. Die Hilfe für Unternehmen in strukturschwachen Regionen ist dringend und wichtig, um langfristig bezahlbaren und benötigten Wohnraum bereitstellen zu können.“

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Rebecca Brady

Referentin Öffentlichkeitsarbeit

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Presseinfo 03/23