Der ländliche Raum steht vor großen Herausforderungen

Wohnungswirtschaft stellt Forderungen zur Landtagswahl vor

+++ Die richtige Therapie braucht eine treffende Diagnose +++ Gute Wohnungen zu bezahlbaren Mieten anzubieten, wird im ländlichen Raum ohne Fördermittel unmöglich +++ Kontinuität und Planungssicherheit sind essenziell +++ Neue Förderprogramme und 150 Mio. Euro Fördermittel pro Jahr +++

Erfurt. Der Bevölkerungsschwund im ländlichen Raum wird den Leerstand weiter verstärken. Trotzdem werden hohe Investitionen nötig sein, um die Attraktivität zu sichern und bedarfsgerechten, energieeffizienten und barrierearmen Wohnraum für diejenigen zu schaffen, die bleiben wollen. Der Neubau wurde bereits aus Kostengründen nahezu aufgegeben. Und fast 40% der Verantwortlichen von Wohnungsunternehmen im ländlichen Raum schätzen ihre zukünftige Geschäftslage negativer ein, als sie aktuell ohnehin schon ist. Gute Wohnungen zu bezahlbaren Mieten anzubieten, wird im ländlichen Raum ohne Fördermittel unmöglich.

Frank Emrich, Verbandsdirektor des Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V. sagt: „Der Thüringer Wohnungsmarkt ist gespalten. Die Attraktivität des ländlichen Raumes sinkt, was lokal zu steigenden Leerständen führt. Eine Konzentration der Diskussionen und Aktivitäten auf die Thüringer Städte verschärft die Disparitäten zwischen Stadt und Land.“

Der Verband fordert für den ländlichen Raum:

  • Eine abgestimmte Politik aller verantwortlichen Ressorts und eine zentrale Steuerung auf Landesebene
  • Eine Stärkung der Kräfte, Verantwortung und entsprechende Budgets vor Ort
  • Schaffung bzw. Ausbau von Infrastruktur – Verkehr/ÖPNV, Handel/Versorgung, Medizin, Kinderbetreuung/Schulen, Breitbandanschluss
  • Mehr kommunale und Landeskräfte zur Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit im öffentlichen Raum
  • Stärkung der sozialen Betreuung von Unterstützungsbedürftigen und der Integration Geflüchteter

.

Neben dem ländlichen Raum beschreibt die Thüringer Wohnungswirtschaft drei weitere Themenfelder, zu denen sie Forderungen formuliert hat. Die Dekarbonisierung und Folgen des Klimawandels erfordern, dass Quartiere statt Einzelobjekte in den Fokus der Überlegungen rücken und dass Klimaanpassungen gut organisiert werden.

Ein weiterer Punkt sind Gesetze mit Realitätssinn, Entbürokratisierung und der verantwortungsvolle Einsatz öffentlicher Ressourcen. Die Wohnungsunternehmen wünschen sich unter anderem, Grunderwerbsteuererleichterungen und dass Baustandards auf ein bezahlbares Niveau gesenkt werden.

Zum wiederholten Male fordert Verbandsdirektor Frank Emrich eindringlich Kontinuität und Planungssicherheit für die Wohnungswirtschaft und einen Fokus der Fördermittel auf den Bestand mit einer dauerhaft angemessenen Wohnraumförderung von 150 Millionen Euro jährlich. Er plädiert für die Fortführung erfolgreicher Förderprogramme wie dem Thüringer Barrierereduzierungsprogramm und die Einführung neuer Förderinstrumente für soziale Beratung und Betreuung.

Zusammenfassend äußerte sich Frank Emrich so: „Wir brauchen eine Fokussierung auf die Fakten und eine konsistente Strategie zur Stärkung des ländlichen Raumes und deren Umsetzung unter Einbeziehung der Metropolen. Kluge Akteure denken langfristig und kooperativ.“

Alle Forderungen der Thüringer Wohnungswirtschaft finden Sie unter www.vtw.de/forderungen.

PK Ländlicher Raum

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