Wohnungswirtschaft mahnt in Suhl: Ohne gezielte Maßnahmen wird das Wohnen unbezahlbar werden!

+++ Kosten für den Klimaschutz müssen transparent kommuniziert werden +++ Entlastung durch neue Förderprogramme und mind. 150 Mio. Euro Fördermittel pro Jahr gefordert +++ vtw stellt aktuelle Zahlen zum Wohnungsmarkt vor +++

Suhl. Stellvertretend für die 500.000 Thüringer Mieter, die in den 264.000 Wohnungen der im Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V. (vtw) organisierten Unternehmen leben, appellierte Verbandsdirektor Frank Emrich anlässlich der Tage der Thüringer Wohnungswirtschaft an die anwesenden Politiker der im Landtag vertretenen Parteien: „Sie müssen endlich die Kosten der Dekarbonisierung offen benennen und Lösungsvorschläge zur Finanzierung auf den Tisch legen!“

Noch sind die Mieten mit durchschnittlich 5,47 €/m² (nettokalt) bezahlbar, aber die anstehenden Investitionen in den Klimaschutz, ohnehin anstehende Sanierungen und Anpassungen an veränderte Bedürfnisse (z.B. Barrierereduzierung, neue Wohnformen) werden zwangsläufig zu höheren Mieten führen. Hinzu kommen die steigenden Nebenkosten durch CO2-Steuer und Energiepreise. Diese Kombination wird in absehbarer Zeit für viele Thüringer Mieter dramatische Folgen haben.

Vorhandene Förderprogramme sind weder in ihren Parametern noch im Fördervolumen auf die Sicherung der Bezahlbarkeit des Wohnens ausgerichtet. In Thüringen fallen jedes Jahr 1000 Wohnungen aus der Sozialbindung. Allein um diese auszugleichen, bräuchte es bei den aktuellen Baukosten und zu den gesetzlichen Auflagen im Wohnungsbau mindestens 150 Millionen Euro Fördermittel im Jahr.

Um das gute Wohnen in ganz Thüringen zu bewahren, hat der vtw politische Forderungen formuliert, die Sie unter vtw.de/forderungen. Die aktuellen Daten und Fakten der Thüringer Wohnungswirtschaft können hier digital abgerufen werden: vtw.de/publikationen/daten-und-fakten/

Die Wohnungswirtschaft hierzulande ist engagiert, gut organisiert und bringt zahlreiche erwähnenswerte Resultate hervor. Dazu gehören unter anderem der im April veranstaltete Kongress zur kommunalen Wärmeplanung mit 150 Teilnehmern, das regelmäßige CO2-Monitoring (vtw.de/co2-monitoring), ein Pilot-Projekt zu Balkon-PV an 5 Standorten, die Rahmenvereinbarung zum Seriellen Bauen, über 60 Projekte, die die soziale Verantwortung nachweisen (vtw.de/soziale-verantwortung) sowie der Nachwuchspreis der Thüringer Wohnungswirtschaft (vtw.de/nachwuchspreis).

Übertriebene gesetzliche Restriktionen, hoher bürokratischer Aufwand, ewig dauernde Entscheidungsprozesse, nicht refinanzierbare Baustandards, die Grunderwerbsteuer bei der Fusion von sozialen Wohnungsunternehmen und viele weitere Hürden erschweren die Arbeit der Wohnungsunternehmen. „Auf diese Dinge würden wir gerne verzichten und hoffen darauf, dass unsere Anliegen von der Politik angepackt werden“, sagt Verbandsdirektor Frank Emrich in seinem Statement.

Die Herausforderungen sind groß, aber die Wohnungswirtschaft hat in den letzten drei Jahrzehnten bewiesen, dass sie auch scheinbar unüberwindbare Hürden meistern kann. Frank Emrich bleibt zuversichtlich: „Wir glauben, dass es möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen. An uns wird es nicht scheitern.“

Tage der Thüringer Wohnungswirtschaft

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