Wohnungswirtschaft schlägt Alarm: Aufträge brechen ein

Großteil der Bauprojekte wegen Unwirtschaftlichkeit zurückgestellt +++ Nur Förderung kann Bezahlbarkeit, Klimaneutralität, Barrierereduzierung, Integrationsaufgaben, Sozialmanagement, Quartiersentwicklungen, Wohnqualität sichern +++ Umbau ist der Neubau der Zukunft

Erfurt. Die deutsche Bundesbank hat in Zahlen veröffentlicht, was in der Wohnungswirtschaft bereits deutlich spürbar war: Die Aufträge in der Baubranche brechen drastisch ein.

(https://www.bundesbank.de/resource/blob/804138/b07c800332e5006d3695e22b7d49489e/mL/iii-2-auftragseingang-data.pdf)

Frank Emrich, Verbandsdirektor des vtw sagt: „In Thüringen ist die Lage genauso dramatisch, wie im Rest von Deutschland. Um in Zeiten von Energiepreiskrise, steigenden Baukosten und hohen Zinsen dauerhaft liquide zu bleiben, müssen lange geplante Bauprojekte sehr häufig abgesagt oder auf ungewisse Zeit verschoben werden. Hinzu kommt eine enorm hohe Anzahl von Flüchtlingen aus der Ukraine, die insbesondere im Bereich der bezahlbaren Wohnungen den Druck erhöhen.“

Um eine weitere Zuspitzung für Wohnungssuchende abzuwenden, muss sich die Förderung für Sozialwohnungen und für die Bezahlbarkeit per se jetzt auf den Umbau vorhandener Wohnungen fokussieren, um bei den aktuell sehr hohen Baukosten überhaupt noch Investoren zu erreichen. Der echte Neubau kann nur die Ausnahme sein. Die Prämisse lautet in diesen schwierigen Zeiten: Umbau ist der Neubau der Zukunft.

Denn mehr als ein Fünftel der für 2023 und 2024 geplanten Sozialwohnungen (21 Prozent) werden die sozial orientierten Wohnungsunternehmen in Deutschland nicht realisieren können. Statt 20.000 neuer Sozialwohnungen werden laut GdW-Umfrage bundesweit rund 4.200 weniger entstehen. (https://www.gdw.de/pressecenter/pressemeldungen/bezahlbarer-wohnungsbau-bricht-um-ein-drittel-ein/)

Aber nicht nur die Wohnungsbauziele, sondern auch die Klimaziele werden zunehmend unerreichbar. Das Förderfiasko auf Bundes- und Landesebene zementiert die ohnehin schwierigen Rahmenbedingungen und macht die Wohnungswirtschaft nahezu handlungsunfähig. „Wenn Preise explodieren, kann kein bezahlbarer Wohnraum entstehen,“ konstatiert Frank Emrich, Verbandsdirektor des vtw und verdeutlicht: „Mit jeder weiteren Verzögerung notweniger Entscheidungen und neuer Förderung wachsen die sozialen Spannungen in unserem Land.“

Presse

Download

Pressemitteilung als pdf

Kontakt

Rebecca Brady

Referentin Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: +49 361 - 34010 210

Telefax: +49 361 - 34010 233

E-Mail: rebecca.brady [at] vtw.de