Neue Grundsteuer macht das Wohnen teurer

+++ Verschiebung von Gewerbe- zu Wohngrundstücken gesellschaftspolitisch fragwürdig +++ Wertermittlung benachteiligt Mieter und Vermieter von günstigem Wohnraum +++ vtw fordert Korrektur durch neue Landesregierung +++

Am 21. August berichtete die Thüringer Allgemeine darüber, dass Erfurter Grundstückbesitzer ab sofort ausrechnen können, wie viel sie die ab Januar geltende neue Grundsteuer kosten wird, weil die Stadtkämmerei den neuen Hebesatz errechnet hat. Während die Einnahmen für die Stadt konstant bleiben, wird es unter den Steuerzahlern große Verschiebungen geben. Statt bisher je 15 Millionen werden zukünftig nur etwa 9 Millionen Euro von den Gewerbegrundstücken eingefordert und ab 2025 mehr als 21 Millionen Euro von den Wohngrundstücken.

„Diese Anteilsverschiebung macht das Wohnen teurer“, sagt nicht nur Erfurts Finanzdezernent Steffen Linnert (SPD), sondern auch vtw-Verbandsdirektor Frank Emrich: „Im Gegensatz zu vielen anderen Bundesländern hat der Freistaat bedauerlicherweise das Bundesmodell übernommen, ohne die Länderöffnungsklausel zu nutzen. Dafür müssen Mieter und Eigenheimbesitzer nun bezahlen.“

Ein weiteres Problem: Je nach Lage des Grundstücks und Alter des darauf befindlichen Gebäudes, wird ein pauschaler Wert festgelegt. Damit werden fiktive Mieteinnahmen angenommen, die fast immer über den tatsächlichen Mieteinnahmen der vtw-Mitglieder, den kommunalen Wohnungsgesellschaften und den Wohnungsgenossenschaften, liegen. „So subventionieren die Mieter mit geringen Mieten die teureren Mietobjekte oder Wohneigentum in der gleichen Gegend, was einfach unfair ist“, sagt Frank Emrich.

Diese Form der Wertermittlung steht gerade für unsere Mitglieder in Diskrepanz zu den tatsächlichen Werten und Mieteinnahmen. Der Verband erwartet, dass die neue Landesregierung sich mit dem Thema beschäftigt und diese beiden Fehlkonstruktionen korrigiert, um für eine stabile Gesellschaft zu sorgen, in der Gewerbetreibende nicht bevorzugt und Mieter und Vermieter von günstigem Wohnraum nicht benachteiligt werden.

 

Im Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e. V. (vtw) haben sich 227 Mitgliedsunternehmen, darunter 180 Wohnungsunternehmen, zusammengeschlossen. Nahezu jeder zweite Mieter in Thüringen wohnt bei einem Mitgliedsunternehmen des vtw. Seit 1991 investierten vtw-Mitglieder rund 14,65 Milliarden Euro überwiegend in den Wohnungsbestand. Gemeinsam bewirtschaften sie rund 264.000 Wohnungen.

 

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