Ein starkes Signal: Erste Debatte im Thüringer Landtag dreht sich um bezahlbares Wohnen

+++ Förderung bleibt unzureichend: Geplante Mittel reichen nicht aus, um den Verlust an Sozialwohnungen zu stoppen +++ Koalitionsverhandlungen als Chance: vtw fordert klare Weichenstellung für bezahlbaren Wohnraum in Stadt und Land +++

Erfurt. Der Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V. (vtw) versteht es als gutes Omen, dass der Thüringer Landtag die erste „Aktuelle Stunde“ der neuen Legislaturperiode dem Thema „Bezahlbar. Gut. Wohnen. In Thüringen“ widmet. Die Debatte ist notwendig und drängend, da die Wohnkosten und der Bestand an bezahlbarem Wohnraum die Thüringerinnen und Thüringer stark beschäftigen. „Dass dieses Thema an erster Stelle steht, zeigt, dass der Landtag die Bedeutung bezahlbaren Wohnens ernst nimmt,“ betont Frank Emrich, Verbandsdirektor des vtw.

„In den letzten Jahren gab es Fortschritte in den Richtlinien und Prozessen für die Wohnraumförderung, doch die zur Verfügung stehenden Mittel reichen nach wie vor nicht aus, um den anhaltenden Verlust an Sozialwohnungen zu stoppen“, so Emrich weiter. Der Haushaltsentwurf 2025 sieht Bürgschaften und Gewährleistungen zur Förderung des Wohnungs- und Städtebaus in Höhe von gut 80 Millionen Euro vor, darunter auch für Maßnahmen zur Energieeffizienz und zum Einsatz regenerativer Energien. „Diese Summe hätte die Wohnungswirtschaft in Thüringen bereits in den letzten Jahren dringend benötigt und trotzdem bleibt sie weit hinter dem tatsächlichen Bedarf zurück, der sich auf mindestens 150 Millionen Euro pro Jahr beläuft,“ so Emrich.

Der vtw begrüßt die im Haushaltsplan vorgesehenen 30 Millionen Euro aus Landesmitteln für das Wohnungsbauvermögen, macht jedoch deutlich, dass dies nur ein kleiner Schritt ist. Insbesondere im sozialen Wohnungsbau müssen die Rahmenbedingungen weiter angepasst werden, um nicht nur den städtischen Raum zu entlasten, sondern auch den ländlichen Raum zu stärken und die Bezahlbarkeit des Wohnens langfristig abzusichern. „Die laufenden Koalitionsverhandlungen bieten die Chance, die Weichen richtig zu stellen,“ erklärt Emrich. „Gerade der soziale Wohnungsbau und eine gezielte Förderung des ländlichen Raumes können dazu beitragen, die Balance zwischen Stadt und Land zu verbessern und gleichzeitig eine nachhaltige Entwicklung im gesamten Freistaat zu fördern.“

An die Thüringer Landesregierung und die Beteiligten in den Koalitionsverhandlungen richtet die Wohnungswirtschaft den Apell, eine ausreichende Mittelbereitstellung sicherzustellen und die Förderinstrumente den aktuellen Herausforderungen anzupassen. Nur mit langfristig ausgerichteten Maßnahmen kann Thüringen sicherstellen, dass bezahlbarer Wohnraum erhalten bleibt – überall in Thüringen.

Im Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e. V. (vtw) haben sich 230 Mitgliedsunternehmen, darunter 180 Wohnungsunternehmen, zusammengeschlossen. Nahezu jeder zweite Mieter in Thüringen wohnt bei einem Mitgliedsunternehmen des vtw. Seit 1991 investierten vtw-Mitglieder rund 14,65 Milliarden Euro überwiegend in den Wohnungsbestand. Gemeinsam bewirtschaften sie rund 264.000 Wohnungen.

 

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