vtw dringt auf Sachlichkeit in Wohnungsdebatte

PM 02/2018

Investitionen von knapp einer halben Milliarde Euro in 2018 geplant +++ aktuelle Daten nötig +++  Stadt und Land hängen zusammen

Erfurt. Der vtw, Verband der Thüringer Wohnungswirtschaft e.V., mahnt eine sachliche Debatte zum Wohnungsmarkt an. Verbandsdirektor Frank Emrich betont: „Wohnen ist ein zentrales Gut für jeden Menschen. Deshalb muss man mit dem Thema sensibel und genau umgehen – und vor allem faktenbasiert.“  Natürlich steigt die Wohnungsnachfrage in den großen Städten. Jedoch bieten vor allem die Genossenschaften und kommunalen Unternehmen Wohnungen in jedem Preissegment an. Nach wie vor findet jeder Wohnungssuchende in Thüringen eine Wohnung zum angemessenen Preis – nur nicht sofort in jeder Lage. Zudem wird flächendeckend und zielgruppenorientiert gebaut.

Frank Emrich unterstreicht: „Statt die Menschen zu verunsichern, brauchen wir mehr aktuelle Fakten für Gesamtthüringen. Wir benötigen ein aktuelles Monitoring der Bevölkerungsentwicklung, der Wanderungsbewegungen und der Wohnungsmarktdaten. Das ist eine Aufgabe des Landes und der Kommunen. So lange wir hier keine übergreifenden Daten haben, öffnen wir Spekulationen und Populismus den Raum.“

Die Wohnungswirtschaft muss immer wieder auf externe Entwicklungen reagieren, die langfristig nicht voraussehbar sind. Niemand hat mit der starken Zuwanderung in die Städte gerechnet, niemand mit Minimalzinsen und riesigen Kapitalmengen, die die Immobilien-, Grundstücks- und Baupreise hochtreiben. Damit wird die wirtschaftliche Investition in Wohnimmobilien immer schwieriger.

„Wir freuen uns sehr, dass die seit Herbst angekündigte Evaluierung der Förderrichtlinie für den Wohnungsbau im März wahrscheinlich erfolgen wird. Die Verbesserung der Förderrichtlinien wird unsere Unternehmen dann hoffentlich in die Lage versetzen, sie stärker als bisher zu nutzten.“, so Frank Emrich. Mit Unverständnis beobachtet der vtw zudem wachsende Begehrlichkeiten, das Wohnungsbauvermögen anzutasten: „Wohnungsbau wird über lange Zeiträume geplant. Wenn hier in ein, zwei Jahren Mittel nicht abfließen, werden sie dennoch in den nächsten Jahren benötigt.“

Zudem lautet die Position der Wohnungswirtschaft ganz klar: Die Probleme auf den Wohnungsmärkten können nicht allein in den Städten gelöst werden. Die Aufmerksamkeit muss daher stärker auf die Regionen mit schrumpfenden Bevölkerungszahlen gerichtet werden. Der vtw begrüßt daher die angekündigte „Zukunftsstrategie Ländlicher Raum“ der Landesregierung. Frank Emrich betont: „Wir brauchen hier einen großen Wurf. Alle Akteure müssen mit ins Boot und es muss schnell gehandelt werden. Wir stehen bereit und wir werden auch Verantwortung übernehmen.“ Die Entwicklung des ländlichen Raumes wird nicht allein mit Infrastruktur, Breitband und Förderung erreicht werden können. Auch dazu sind stabile Fakten unerlässlich. Sich den Realitäten zu verschließen führt zu falschen Schlüssen. Die Stärkung kommunaler Selbstverantwortung und persönliche Initiative aller Beteiligten müssen gestärkt werden. Das geht nur mit einem breiten Bündnis und einem starken Fokus der Politik.

Im Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V. (vtw) haben sich 213 Mitgliedsunternehmen, darunter 171 Wohnungsunternehmen, zusammengeschlossen. Gemeinsam bewirtschaften sie 265.000 Wohnungen. Mit 249.500 Wohnungen handelt es sich dabei fast ausschließlich um eigenen Bestand der Unternehmen. Rund 15.500 Wohnungen werden für Dritte, teils in der Wohneigentumsverwaltung, betreut. Nahezu jeder zweite Mieter wohnt bei einem Mitgliedsunternehmen des vtw. Seit 1991 investierten vtw-Mitglieder mehr als zwölf Milliarden Euro überwiegend in den Wohnungsbestand. 2017 sicherten die vtw-Mitglieder mehr als 6.500 Arbeitsplätze.

 

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